Skifahren in Ischgl

Bundesland: Tirol
PLZ: A-6561
Ortsvorwahl: 0043 (0)5444–
Schneetelefon: 0043 (0)50 990 100
Tourist-Info: 0043 (0)50 990 100
Bergbahn: 0043 (0)5444–606 200

Höhe 1.377 m * 1.350 Einwohner * Skigebiet Ischgl–Samnaun 1400 m – 2864 m * 238 km Pisten * 3 Talstationen im Ort * Ischgl Silvretta Skipass 1 Tag 48,– * Kinder unter 8 Jahren gratis am Lift * 48 km Loipen * 7 km Rodelbahn mit Lift erreichbar * öffentliches Wellnesszentrum * Lifestyle - Nachtleben * Saison 28. November 2013 bis 4. Mai 2014

Verschrien und geliebt. Tausende fahren voller Feier-, Flirt- und Skistimmung in dieses Tiroler Dorf, wo die Überschwenglichkeit zu Hause ist. Das ganze Ortszentrum um den Silvretta-Platz wird nachmittags zur Après-Ski-Disco.

Die tollsten Hotels, Appartements, Pensionen sind hier, die coolsten Discos, Cafés und Bars Österreichs. Im Winter kommen junge Leute aus der ganzen Welt um in Ischgl eine Saison zu arbeiten. Sie bringen die Stimmung und die Trends.

Wer einseitig auf Ischgl blickt, sieht nichts anderes als besoffenes Après-Ski und Nachtleben; vor allem Fernsehstationen bringen gerne solche Berichte. Aber man kann auch ganz relaxt und ohne Lärm an der Dorfstraße in einem Straßencafé die Wintersonne genießen, einen Shopping-Bummel durch das Dorf machen und abends ganz genussvoll in einem Gourmet-Restaurant essen.

Die Ischgler sind ein eigenes Volk, es zu ergründen ist schwierig, weil sie sich nicht ergründen lassen wollen. Ihr Geist aber, der über das Dorf weht, sagt: warum die Menschen einschränken, wenn sie kommen, um aus dem beengten Alltag auszubrechen. In Ischgl stört sich niemand an etwas, solange es auf der Seite der Freude geschieht.

Die Straße nach Ischgl schlängelt leicht ansteigend am Talboden des Tiroler Paznauntals; häufig unter Lawinengalerien, die vor allem in den vergangenen Jahren stark ausgebaut wurden, um die Anreise der Gäste gefahrlos geschehen zu lassen und damit Straßensperren nicht mehr notwendig werden.

In Ischgl angekommen empfiehlt sich für den Neuankommenden mal die Talhauptstraße weiter zu fahren, um sich einen kleinen Gesamtüberblick zu verschaffen. Hinter dem Hügel nämlich erstreckt sich das Dorf weiter am flachen Talboden. Dort auch das neue Zentrum von Ischgl mit dem Silvrettaplatz, der Talstation der Silvretta-Bahn und vis a vis auf den flachen Wiesen große Parkplätze.

Ischgl entwickelte sich auf und um einen Schüttkegel herum. Die neuen Dorfteile sind von diesem Hügelchen getrennt. Da ergab sich das Problem, dass die Sportler, welche zur Winterzeit das Bergdorf besuchen, an manchen Stellen kleine Steigungen zu überwinden hatten. Einem Wintersportler, der es gewohnt ist, Pisten bergab zu fahren und Steigungen mit dem Lift zu überwinden, kann man erfolgreich nicht ein Hügelchen in den Weg stellen. Kein Gast soll schnaufen müssen. Die Ischgler, nicht unschlau, haben ihren Dorfhügel untertunnelt.

Der Dorf-Tunnel, 198 m mit Förderband, noch ohne Fußmassage. Drei Zugänge: bei Talstation 6er-Gondel Fimba, im Dorfzentrum knapp bei Talstation 24er-Gondel Silvretta. Dritter Zugang vom Dorfhügel mit einem Personenlift durch den Berg. Zustieg bei Musikpavillon/Hotel Jägerhof. Unten angekommen, starten zu beiden Ausgängen hin Menschen-Förderbänder. Ist nicht übel, aber unsportlich.

Bei Talstation Silvretta-Gondel steht das modernste Haus Ischgls. Es sticht sofort ins Auge. Viel Glas, viel helles Holz. Top modern, bei weitem kein Tiroler Häuschen. Die Gemeinde wollte es verhindern, weil es nicht dem Ortsbild entsprechen würde. Daraufhin haben die jungen Bauherrn berufen. Eine Kommission hat dann festgestellt: Ischgl hat kein Ortsbild. Deshalb konnte der Block gebaut werden.

Sehenswert im Zentrum der Friedhof um die Kirche. Hier liegen sie, die Großmütter und Väter der Ischgler. Gedarbt haben sie in ihrer Alpenwelt. Die Nachfahren wissen, dass sie ihren heutigen Reichtum dem Durchhalten ihrer Ahnen zu verdanken haben. Sie danken es auf ihre Weise. Praktisch alle schmiedeeisernen Grabkreuze am Friedhof sind vergoldet. Auch jene frisch, wo es seit 30 Jahren kein Begräbnis gegeben hat.

Geschichte
Das ist die Story tiefster Armut. Zeitweise hatten die Menschen nicht einmal Socken zu essen. In tiefer Eintracht kämpften sie in der Not gegen noch größere Not. Rätoromanen waren es, die sich im 10. Jh. hier niederließen. Dann Walser, auch ihnen gefiel es ohne Ballermann. Im 18. Jahrhundert Bewegung in der Ischgler Geschichte. Im Nord-Süd-Handel sicherten sie sich die Position des Schmugglerzentrums. Dann folgte wieder bitterste Armut. So schlimm, dass sie die Kinder ins Schwabenland schicken mussten. Dort verdingten sie sich als Viehhüter. Ab etwa 1950 beginnt es mit dem Wintertourismus. Was daraus geworden, ist bekannt.




Besserwissen

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